Erlebnisbank Icon

Gemeinwohl

Wenn das Wohl von Menschen und Umwelt im Zentrum des Wirtschaftens steht

Was machen wir für die Gesellschaft?

Wie funktioniert Wirtschaften zum Wohl der gesamten Gesellschaft? Welchen Beitrag kann die Erlebnisbank leisten und wo stehen wir als Genossenschaft aktuell? Diese Fragen haben wir uns gestellt und uns entschieden, mit der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) zusammenzuarbeiten und eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen.

Die Erlebnisbank baut auf die genossen­schaftlichen Werte

Die erste Raiffeisenbank wurde im Jahr 1890 durch Friedrich Wilhelm Raiffeisen ins Leben gerufen. Dieser Gründung lag der Gedanke zugrunde, Spargelder aus den eigenen Dorfreihen zu sammeln und damit gegen entsprechende materielle Sicherheiten Darlehen zu gewähren. Geld aus dem Dorf für das Dorf!

Die Erlebnisbank steht für mehr als 100 Jahre Erfahrung in Finanzgeschäften im Saas-, Visper- und Mattertal sowie in der übrigen Schweiz. Wir sind die richtige Partnerin in persönlichen Angelegenheiten.

Unsere Mitarbeitenden verfügen über langjährige Erfahrung. Unsere Finanz- und Bankdienstleistungen sowie weiteren Leistungen werden durch unsere Tochtergesellschaften und Kooperationspartner ergänzt. 

Die Werte einer Genossenschaft nehmen bei uns einen hohen Stellenwert ein. Die Kunden können Anteile der Erlebnisbank zeichnen und sind damit berechtigt

  • an der Genossenschaftsversammlung teilzunehmen und ihr Stimm- und Wahlrecht auszuüben;
  • die Dienstleistungen der Bank in Anspruch zu nehmen, insbesondere nach Massgabe der Statuten und des Geschäftsreglements Darlehen und Kredite zu beanspruchen, soweit deren Mittel dies zulassen;
  • die Verzinsung des Anteilscheines zu beanspruchen.

Wir setzen uns mit Leidenschaft und Freude ein, damit das Leben für die Menschen einfacher wird

Die Erlebnisbank betreibt im Sinne des genossenschaftlichen Gedankengutes von Friedrich Wilhelm Raiffeisen diese Bankgeschäfte:

  • Entgegennahme von Geldern in allen bankgemässen Formen, einschliesslich Spareinlagen;
  • Hypothekar- und Kreditgeschäft;
  • Abwicklung des Zahlungsverkehrs;
  • Das indifferente Geschäft, insbesondere das Wertschriftengeschäft;
  • Vorsorge- und Pensionsberatungen;
  • weitere Leistungen

Die Erlebnisbank stellt nicht Produkte, sondern die Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund, damit Sie in jeder Lebenslage die passende Beratung und Unterstützung bieten kann. Wir schätzen die persönliche Beziehung zu unseren Kundinnen und Kunden und sind der Überzeugung, dass eine langfristige, professionelle Beratung für beide Seiten den gewünschten Erfolg bringt.

Wir sind hilfsbereit, authentisch und können eine kompetente, professionelle und verständliche Lösung für die Anliegen unserer Kunden bieten.


Die Erlebnisbank und Gemeinwohl

Das Unternehmen hat bisher keine Erfahrungen in Zusammenhang mit der Gemeinwohl-Ökonomie gesammelt. Es wurden einige Übereinstimmungen zwischen unseren genossenschaftlichen Werten und den Werten, Kriterien der GWÖ sowie der Gemeinwohl-Bilanz festgestellt. In einigen Bereichen sind wir bereits gut aufgestellt. Die Gemeinwohlbilanz soll uns helfen diese Bereiche besser zu erkennen und soll uns das Potenzial für die Zukunft zeigen, um uns in den nächsten Jahren weiter zu verbessern. 

Die Liebe zur Region, den Menschen und den genossenschaftlichen Werten, nehmen bei der Erlebnisbank einen hohen Stellenwert ein. Diese Werte wie Nähe, Solidarität, Hilfsbereitschaft, Unternehmertum, Nachhaltigkeit und der Bezug zur Gemeinschaft sind es auch, die uns authentisch bleiben lassen und in keiner Zeit an Bedeutung verlieren.

Gemeinwohl-Matrix 5.0

Bilanz-Jahr: 2021 - 2022

BILANZSUMME: 440 VON 1'000 Punkten


MenschenwürdeSolidarität und GerechtigkeitÖkologische NachhaltigkeitTransparenz und Mitentscheidung
A:
Lieferant*innen
A1
Menschenwürde in
der Zulieferkette
15%
A2
Solidarität und Gerechtigkeitn in der Zulieferkette
15%
A3
Ökologische Nachhalitkeit in der Zulieferkette
20%
A4
Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette
15%
B:
Eigentümer*innen & Finanzplaner*innen
B1
Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln
30%
B2
Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln
80%
B3
Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung
30%
B4
Eigentum und Mitentscheidung
65%
C:
Mitarbeitende
C1
Menschenwürde am Arbeitsplatz
70%
C2
Ausgestaltung der Arbeitsverträge
50%
C3
Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeitenden
30%
C4
Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz
35%
D:
Kund*innen & Mitunternehmen
D1
Ethische Kund*innen-beziehungen
40%
D2
Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen
60%
D3
Ökologische Auswirkung von Produkten & Dienstleistungen
20%
D4
Kund*innenmitwirkung und Produkttransparenz
60%
E:
Gesellschaftliches
Umfeld
E1
Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen
50%
E2
Beitrag zum Gemeinwesen
70%
E3
Reduktion ökologischer Auswirkungen
40%
E4
Transparenz und gesellschaftliche Mitentscheidung
50%
1

Gemeinwohl-Matrix

Mit Hilfe der Gemeinwohl-Matrix 5.0, dem Wertesystem der GWÖ, konnten die unternehmerischen Tätigkeiten nach den vier Kernwerten der GWÖ und den fünf Berührungsgruppen überprüft werden. Wir erhielten somit einen Leitfaden mit 20 Themenfeldern.
2

Peer-Gruppe

In einer Peer-Gruppe zusammen mit "Das TheaterKolleg" Luzern sowie Dr. Ralf Nacke wurde gegenseitig anhand der Matrix die dort aufgeführten Punkte bewertet und untersucht, sowie Verbesserungspotenzial und Ideen ausgearbeitet.
3

Bericht schreiben

Alle Ergebnisse wurden im Gemeinwohl-Bericht zusammengefasst. Dabei haben wir konkrete Ziele festgelegt und diese im Unternehmen verankert.

Gemeinwohl-Ökonomie

Gemeinsam nachhaltig wirtschaften

Die Bewegung Gemeinwohl-Ökonomie setzt sich auf Basis ihrer Vision «Ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten» für eine sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Dazu hat sie die Gemeinwohl-Bilanz auf der Basis der vier Grundwerte und unter Betrachtung aller Berührungsgruppen entwickelt. Die Gemeinwohl-Bilanz geht deutlich weiter als andere CSR-Ansätze.

Die vier Grundwerte der Gemeinwohl-Bilanz:

  • Menschenwürde
  • Solidarität und Gerechtigkeit
  • ökologische Nachhaltigkeit
  • Transparenz und Mitentscheidung

Die Gemeinwohl-Bilanz ermöglicht eine Bestandsaufnahme in den relevanten Nachhaltigkeits- und Gemeinwohl-Themen (20 Kriterien), fragt nach Verbesserungs-Massnahmen, nimmt eine ehrliche Bewertung vor und ermöglicht in den betreffenden Unternehmen einen Organisations-Entwicklungs-Prozess. Am wirkungsvollsten kann der Prozess im Zusammenwirken mit anderen Unternehmen gestaltet werden (Peer-Prozess). Die Gemeinwohl-Ökonomie unterstützt das notwendige «grüne» Schrumpfen mit Verhaltensänderungen und vertraut in den ökologischen Themen nicht allein auf technologische Fortschritte.

Unternehmen, die sich für die Anwendung der Gemeinwohl-Bilanz entscheiden, nehmen Nachhaltigkeit und den Einsatz für das Gemeinwohl ernst. Sie suchen nicht nur nach einer Zertifizierung, sondern wollen sich auch weiterentwickeln.

Berührungsgruppen

Die Ergebnisse aus dem Gemeinwohl-Bericht 2021-22 haben wir anhand der 5 Berührungsgruppen kurz zusammen gefasst:

Mehr über die Gemeinwöhl-Ökonomie erfahren Sie auf der Webseite der Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz.

UN-Entwicklungsziele (SDGs)

Wir sind uns der Bedeutung der SDGs und unserer Verantwortung, unseren Beitrag dazu zu leisten, bewusst. Bisher haben wir uns jedoch nicht explizit mit den SDGs auseinandergesetzt.

Die Gemeinwohl-Bilanz hat uns aufgezeigt, dass wir in einigen Punkten hinsichtlich der SDGs bereits gut aufgestellt sind. Wir wollen in Zukunft unseren Fokus vermehrt auf folgende SDGs setzen:


1

SDG 1: Keine Armut

Das eigene Konto schützt unsere Kunden primär vor Verschuldung und Armut.  Durch unsere Beratung kann der Kunde Massnahmen treffen, um den gewohnten Lebensstil auch bei vorhergesehenen oder auch unvorhergesehenen Ereignissen weiterzuführen. Der Schutz vor finanziellen Einbussen ist die primäre Funktion einer Versicherung. Es gilt, Risiken abzusichern und Betroffene vor einer möglichen Armut zu bewahren.

4

SDG 4: Hochwertige Bildung

Durch die Identifikation der eigenen Stärken und Talente bringen wir Menschen an einen Punkt, an dem sie ihr Potenzial gezielt einsetzen können, um zufrieden und erfolgreich den eigenen Weg zu gehen.

5

SDG 5: Geschlechter Gleichberechtigung

Zusammen mit der Fachstelle UND wurde die Gleichstellung analysiert. Einmal im Jahr werden dabei die Salärbänder kontrolliert und wo nötig abgestimmt. Es werden keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gemacht. Gefördert wird die Fähigkeit und nicht das Geschlecht. Neue Ausschreibungen werden jeweils neutral ausgeschrieben.

7

SDG 7: saubere und bezahlbare Energie

Der von Raiffeisen finanzierte Gebäudepark verursacht rund einen Viertel der CO2-Emissionen in der Schweiz, die aus Liegenschaften stammen. In der Beratung wurden energetische Themen bei der Finanzierung und nachhaltige Investments fix in den Prozess integriert und werden im Gespräch mit den Kunden angesprochen. Die Berater sind geschult und sensibilisiert.

8

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Wir streben ein qualitatives und nachhaltiges, gesundes Wachstum an. Unser Ziel ist es, ein attraktiver und sicherer Arbeitsgeber in der Region zu sein. Die künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt verändern. Es werden sich neue Aufgaben stellen und auf diese werden wir reagieren können.

9

SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Ein grosser Teil unserer Ausleihungen fliesst in die Wirtschaft. Wir unterstützen etliche Betriebe in unserer Region und pflegen einen regen Austausch mit diesen. Wir stehen in beratender Funktion aber auch als Partner zur Seite. Dabei unterstützen wir innovative Ideen und erarbeiten gemeinsam Lösungen für die Umsetzung.

11

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Ausleihungen an Öffentlich-Rechtliche Körperschaften (OeRK) gehören ebenfalls zu unserer Produktepalette. Ein weiterer wichtiger Pfeiler für die Gemeinden und die Bewohner in unserem Geschäftskreis.

12

SDG 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion

Das Thema Nachhaltigkeit hat in unseren Produkten Einzug gehalten. Einerseits durch die Beratung zu energetischen Themen und Subventionen im Liegenschaften-Bereich, sowie die Sensibilisierung unserer Kunden. Andererseits mit den nachhaltigen Raiffeisen Futura Anlagelösungen. Wer nachhaltig anlegt, verzichtet nicht auf Rendite und ist für Krisensituationen besser gewappnet.

13

SDG 13: Massnahmen zum Klimaschutz

Wir haben den CO2-Fussabdruck für unser Unternehmen erstellt und die Hauptverursacher identifiziert. Als Vorbild in der Region haben wir diese, wo möglich, optimiert und reduziert. Dabei wurden auch unsere Kunden sensibilisiert. Papierlos am Schalter, weniger Belege, weniger Give-Aways, Hinweise in den E-Mails etc. Beim Club99 werden Vorträge zu diversen nachhaltigen Themen gehalten.

17

SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Für die Erreichung der Ziele sind Partnerschaften notwendig. Diese sind im Partnerschaftskonzept festgehalten und priorisiert. Der wichtigste Partner dabei ist Raiffeisen Schweiz.

Wir setzen uns mit Leidenschaft und Freude ein, damit das Leben für die Menschen einfacher wird.

Die Ergebnisse aus dem Gemeinwohl-Bericht 2021-22 haben wir anhand der 5 Berührungsgruppen kurz zusammen gefasst:

Lieferanten

Aus dem Berichtszeitraum

Der grösste Posten im Sachaufwand macht bei der Erlebnisbank die IT aus (Server, Computer, Software, Bankomat, Bildschirme, Zubehör, usw.). Diese wird zentral über Raiffeisen Schweiz eingekauft und verwaltet. Wir haben hier nur bedingt Einfluss auf die Produkte. Raiffeisen hat ihren Lieferantenkodex gestärkt, der Bestandteil der neuen internen Regelung «Verantwortungsvolles Geschäftsverhalten» ist. Der Kodex formuliert die Erwartung von Raiffeisen, dass die im Kodex aufgeführten Grundsätze durch die Lieferanten, ihre Mitarbeitenden sowie von all ihren Subunternehmen und deren Mitarbeitenden eingehalten werden. Dies betrifft insbesondere auch das Thema Kinderarbeit. Nachhaltigkeit in der Lieferkette wird durch spezifische, laufend aktualisierte Kriterien sichergestellt.

Wir pflegen eine enge Beziehung zu unseren Lieferanten mit einem regelmässigen Austausch. Wo möglich versuchen wir, die Produkte und Dienstleistungen aus Region zu beziehen.

Bei den von uns eingekauften Produkten und Dienstleistungen gehen wir grossmehrheitlich davon aus, dass sie unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Auch wenn nicht alle mit einem entsprechenden Label gekennzeichnet sind, schliessen wir aufgrund der regionalen Herkunft sowie der guten und langjährigen Partnerschaft mit den Lieferanten auf faire Produkte und Dienstleistungen. Bei zugekauften Produkten und Dienstleistungen achten wir darauf, dass sie unter fairen und umweltfreundlichen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Im Einsatz sind vor allem folgende Labels:

  • Fairtrade
  • Blauer Engel
  • Bio
  • FSC
  • M-Check (4-5 Sterne)

Wir analysieren unseren Einkauf regelmässig und hinterfragen diesen kritisch. Stetige Umstellung von bestehenden Produkten auf ökologischere Produkte oder teilweise wurden Produkte ganz aus dem Sortiment gestrichen. Vor allem im Bereich Marketing wurden die üblichen "Give-Aways" gänzlich gestrichen.

Mit Hilfe der Erfolgsrechnung wurden die grössten Lieferanten ermittelt. Anhand des Partnerkonzeptes wird sichergestellt, dass diese regelmässig kontaktiert werden.

Verbesserungspotential

Ausarbeitung von Einkaufsrichtlinien mit Einbezug von Labels und Ausschlusskriterien. Ziel des Papiers ist, schriftlich festzuhalten, welche Werte uns in der Zulieferkette wichtig sind. Hier wollen wir uns aktiv für ein menschenwürdiges Verhalten in der Lieferkette einsetzen.

Eigentümer und Finanzpartner

Aus dem Berichtszeitraum

Ausschüttungen an die Genossenschafter werden erst vorgenommen, wenn die grundlegenden Risiken abgesichert sind. Wir nutzen den betrieblichen Überschuss erstrangig für notwendige Investitionen sowie die Stärkung unserer Eigenkapitalbasis. Die Verwendung des Jahresüberschusses erfolgt unter risikoorientierten Gesichtspunkten - insbesondere wird auf eine angemessene Rücklagenzuweisung geachtet. Aufgrund unserer genossenschaftlichen Rechtsform sind unsere Mitglieder die wichtigsten Kapitalgeber. Dank der Mehrfachzeichnung sind Einlagen bis CHF 20'000.00 als Genossenschaftskapital möglich. Dieses wird mit einem Vorzugszins verzinst.

Wir erstellen jeweils eine Mehrjahresplanung, führen eine umfassende Risikoanalyse durch, und analysieren den Markt. Wir sind im Prozess einer rollenden Planung und können somit auch kurzfristig auf neue Gegebenheiten reagieren.

Unsere Strategie beinhaltet die Dimensionen Kunden, Mitarbeitende, Finanzen und Prozesse sowie die Stärkung unserer Region, die wir weiter ausbauen wollen. Unsere Aufwendungen – personell als auch finanziell – dienen fast ausschliesslich der Erreichung unserer Ziele aus der Geschäftsstrategie.

Im Rahmen der Erstellung des CO2-Fussabdruckes für unsere Bank wurden alle Bankstellen überprüft. Dabei konnten wir Potenziale für kleinere ökologische Sanierungen identifizieren. Die Erkenntnisse flossen dann in das Projekt „physische Erlebnisbank“ ein. Dieses hatte das Ziel, alle Geschäftsstellen durch kleine, teils bauliche, Massnahmen an ein einheitliches Erscheinungsbild der Erlebnisbank heranzuführen.

Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ der Genossenschaft. Die Delegierten werden durch die Genossenschafter gewählt. Jedes Mitglied hat die Möglichkeit sich als Delegierter zu melden.

Getreu den genossenschaftlichen Prinzipien handeln und kommunizieren wir stets offen und transparent. Unsere Mitglieder können alle für sie relevanten Informationen auf unserer Internetseite sowie auf den Bankstellen einsehen. Als zentrale Information gilt der Geschäftsbericht, welcher öffentlich auf allen Bankstellen aufliegt und digital zur Verfügung gestellt wird. Dieser wird durch die Bewilligung an der Delegiertenversammlung freigegeben. Zudem werden die Delegierten halbjährlich frühzeitig über den aktuellen Geschäftsverlauf informiert.

Unsere Mitglieder sind im Schweizer Durchschnitt sehr jung. Dies hat sicher damit zu tun, dass wir eine Jugendmitgliedschaft ab 12 Jahren eingeführt haben, den eClub18. Mit einer Einlage von CHF 50.00 können Jugendliche Mitgliedschaft werden und auch an Mitgliederveranstaltungen wie der Erlebniswoche teilnehmen.

Verbesserungspotential

Stetige Investitionen in die Zukunft und Stärkung unserer Region.

Optimierung der Prozesse inkl. Digitalisierung.

Mitarbeitende

Aus dem Berichtszeitraum

Für die Erlebnisbank nimmt die Unternehmenskultur sowie die Führung der Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert ein. Es ist wichtig, dass bei der Erlebnisbank eine einheitliche Führungskultur gelebt wird, welche sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirkt. Wichtig ist ebenfalls, dass die Bank auf Mitarbeitende zählen kann, welche sich aktiv und positiv an der gemeinsamen Unternehmenskultur beteiligen. Bei der Erlebnisbank herrscht ein familiäres Arbeitsklima.

Aus diesem Grund wurde im Jahr 2000 das Kulturkonzept durch den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung verabschiedet. Hier wurden die Grundwerte, Verhaltensrichtlinien sowie Führungs- und Mitarbeitenden-Grundsätze niedergeschrieben. Die Identifikation mit dem Unternehmen soll gezielt gefördert werden. Aus diesem Grund wurden mit den Mitarbeitenden die Grundwerte erarbeitet, welche als Basis für die gemeinsame Zusammenarbeit dient:

  • Ehrlichkeit
  • Hilfsbereitschaft (Servicekultur)
  • Verlässlichkeit (Loyalität)
  • Innovationsbereitschaft (AAA – anders als andere)
  • Vertrauen
  • Veränderungsbereitschaft
  • Konfliktkultur
  • Bodenständigkeit

Im Februar 2022 wurde mit dem Orbit-Modell eine neue kundenzentrierte Unternehmensführung eingeführt. Persönliche Weiterentwicklung wird stark gefördert. Durch die Umsetzung der ORBIT-Organisation kann die Begleitung und die Förderung der Mitarbeitenden noch individueller erfolgen. Die persönlichen Ziele der Mitarbeitenden sowie die persönlichen Fähigkeiten werden dabei so gut wie möglich berücksichtigt. Eine sinnstiftende Arbeit ist unser Ziel. Das haben wir auch mit unserer Vision, unserem Why, klar ins Zentrum unseres Tuns gesetzt. Das neue Modell gibt den Mitarbeitenden mehr Freiheiten und Entfaltungsmöglichkeiten. Jedem Mitarbeitenden stehen bei uns diverse interne wie auch externe Weiterbildungen zur Verfügung. Diese Angebote werden rege genutzt.

Die jährliche Mitarbeitenden-Umfrage weist eine hohe Zufriedenheit am Arbeitsplatz aus und kann mit der Note 5.3 als sehr positiv gewertet werden.

Durch eine Vielzahl an Angeboten und Seminaren zur Gesundheitsförderung und zum Arbeitsschutz arbeiten wir daran, möglichen Gesundheitsrisiken vorzubeugen sowie die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu erhalten und stetig zu verbessern. Regelmässig werden unsere Mitarbeitenden sensibilisiert. Dies geschieht an den gemeinsamen Mitarbeitertagen, durch regelmässige Informationen auf unserem Intranet oder bei einem der teamübergreifenden Aktivitäten. Mit dem Programm Fit im Job bieten wir allen Mitarbeitenden eine regelmässige Micropause an, welche sie auch privat nutzen können.

Ergonomische Arbeitsplätze, Getränke von Kaffee über Tee bis zu Mineralwasser, Duschen und Fitnessräume sind nur ein Teil vom Angebot, welche unsere Mitarbeitenden auf den grösseren Geschäftsstellen nutzen können.

Die Erlebnisbank setzt sich stark für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ein. Wir stehen in regelmässigem Kontakt mit der Fachstelle UND, Kompetenzzentrum für Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, und haben gemeinsam mit weiteren Oberwalliser Unternehmen ein Netzwerk zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben aufgebaut. Hier findet ein reger Kontakt statt und es werden aktuelle Themen und Trends sowie neue Lösungen und Ansätze diskutiert. Das Arbeitszeitmodel wurde angepasst und durch Gleitzeit, Homeoffice sowie mit diversen Teilzeitmodellen für mehr Flexibilität ergänzt. 

Die Salärbänder der Branche werden regelmässig kontrolliert und die Erlebnisbank ist hier auf einem durchschnittlichen Niveu für die Schweiz, eher überdurchschnittlich auf unsere Region bezogen. Es bestehen keine persönlichen, quantitativen Ziele. Zusammen mit dem ganzen Team werden Team-Ziele definiert, welche die Vision unserer Bank unterstützen.

Jeder Mitarbeitende kann seine Inputs einbringen. Neben den regelmässigen Mitarbeitergesprächen mit dem Personalcoach stehen auch Tools zur Verfügung, wo jeder seine Ideen einbringen kann. Diese werden gemäss Prozess durch das QM betreut. Anlässlich der Lunch-Meetings, Mitarbeitertage oder der Excellentissima erhalten alle Mitarbeitende die Gelegenheit, direkt ihre Fragen und Anliegen beim Vorsitzenden den Bankleitung zu platzieren. Der Kader-Workshop wird jeweils geöffnet und auch Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung nehme daran teil und können ihre Inputs einbringen.

Mit regelmässigen Sensibilisierungen durch Newsmeldungen oder gemeinsame Aktionen appelieren wir an ein ökologisches Verhalten bei unseren Mitarbeitenden. Dabei achten wir selber beim Einkauf auf eine Regionalität unserer Produkte. Für Kundenbesuche wurden zwei E-Car angeschafft welche alle Mitarbeitenden auch in ihrer Freizeit gratis nutzen können. Dank den vorhandenen PV-Anlagen können diese teilweise mit dem "eigenen" Strom fahren.

Die nachhaltige Beratung ist in unseren Beratungsprozessen fest verankert und unsere Beratenden sind zu den entsprechenden Themen entsprechend informiert. Mit Kundenveranstaltungen wollen wir auch unser Kunden auf diese Themen hin sensibilisieren.

In unserem Intranet RAIexcellence stehen den Mitarbeitenden alle nötigen Informationen zur Verfügung. Mit Hilfe von Podcasts protokolliert jede Fachabteilung ihre Teamsitzungen. So wird auf eine einfache Art und Weise sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden die Informationen erhalten, die sie benötigen. Nicht nur in ihrem Fachgebiet, sondern fachübergreifend, um eine ganzheitliche Beratung sicherzustellen.

Verbesserungspotential

Das Kulturkonzept wird regelmässig überarbeitet. Diverse Inputs von den Mitarbeitenden und der Führung sollen hier einfliessen. Die Eigenverantwortung und die Vorbildfunktion sollen noch stärker warhgenommen werden. Die Unternehmenskultur soll mit Hilfe eines Feelgood-Managements weiter gestärkt werden.

Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist uns ein grosses Anliegen. So werden neue Angebote geschaffen welche an obligatorischen Tagen von allen Mitarbeitenden genutzt werden. Mit Hilfe eines Jahresplanes kann sich jeder seine persönlichen Ziele setzen und die für ihn passenden Angebote aussuchen.

Ein weiterer Fokus liegt auf den unterschiedlichen Generationen und deren Bedürfnisse. Ein Generationen-Management soll aufgebaut werden um diese Entwicklung aktiv zu begleiten.


Kunden und Mitunternehmen

Aus dem Berichtszeitraum

Unsere Kunden sind unsere besten Werbeträger. Diese Beziehung gilt es zu pflegen. Die Kunden bleiben uns bestehen, bauen die Kundenbeziehung aus und empfehlen uns weiter. Viele Neukunden sind auf Empfehlungen unserer Kunden zurückzuführen. Wir werben keine Kunden von der Konkurrenz durch nicht marktübliche Konditionen ab und es finden keine wertenden Vergleiche mit Mitbewerbern statt. Durch eine ganzheitliche Beraung und durch wertvolle Zusatzleistungen schaffen wir einen Mehrwert für den Kunden.

Nicht zu unterschätzen ist immer noch unser Schalter als Symbol für ein intaktes Dorfleben. Wir spüren die Kunden und für einen Schwatz muss auch etwas Zeit sein. Mit unserem Bekenntnis für die Region, welches in unserer Strategie verankert ist, haben wir festgehalten, dass wir aktuell an allen 12 Bankstellen festhalten. Dies immer so lange, wie auch die Dorfschaft uns unterstützt. In einem regelmässigen Austausch mit den Gemeinden wird dies auch klar kommuniziert. Durch unsere Kundennähe und den immer noch vorhandenen Schaltern schliessen wir auch die weniger mobilen Kunden nicht aus. Alle unsere Bankstellen sind behindertengerecht eingerichtet. Die Bankomaten sind zusätzlich mit einem Kopfhöreranschluss sowie einer Blindenschrift bei der Tastatureingabe ausgestattet.

Ein weiterer Kanal ist die Live Online-Beratung mit Video- oder Chat-Beratung. Dieser Dienst steht jedem ohne Registrierung und Installation einer Software an Werktagen bis um 20.00 Uhr zur Verfügung. Anfänglich wurde nur der Online-Schalter bis 20.00 Uhr bedient. Aufgrund Rückmeldungen von Mitarbeitenden aber auch von Kunden wurde der Telefondienst ins Angebot integriert und ebenfalls bis 20.00 Uhr verlängert.

Wir setzen stark auf Erlebnisse für unsere Kunden und Mitglieder. Die Erlebniswoche ist jedes Jahr ein Highlight in unserer Region. Während einer ganzen Woche treffen sich unsere Genossenschafter in Stalden bei guter Unterhaltung und regionaler Kulinarik. Die Anfrage für diese Abende war so gross, dass wir mit dem eClub 18 eine neue Mitgliedschaft für alle ab 12 Jahren eingeführt haben. Weitere Veranstaltungen geben uns immer wieder die Gelegenheit mit unseren Kunden in Kontakt zu treten.

Mit unserer Vision haben wir den Kundennutzen ins Zentrum gesetzt:

Wir setzen uns mit Leidenschaft und Freude ein, damit das Leben für die Menschen einfacher wird.

Kundenorientierung und zufriedene Kunden sind uns sehr wichtig. Wir bieten moderne Service- und Produktangebote, einen bedarfsorientierten Beratungsansatz sowie eine hohe Qualität verbunden mit einer fairen Preis- und Konditionsgestaltung. Nicht das Produkt steht im Zentrum, sondern der Kunde mit seinen Bedürfnissen. Mitarbeitende haben keine Einzelziele, sondern Teamziele. Die Teamziele enthalten keine Verkaufsziele. Wir verzichten auf leistungsabhängige Vergütungen.

Unsere Bank hat auf die Einführung von Negativzinsen verzichtet. Der genossenschaftliche Gedanke steht im Vordergrund. Die Kunden sollten nicht für das Sparen bestraft werden. Die anfallenden Kosten wurden durch die Erlebnisbank übernommen.

Wir haben unseren Jugendlichen bis vor ein paar Jahren als Geschenke Gutscheine für Zalando oder Netflix zugestellt. Aufgrund von Rückmeldungen aus der Region haben wir uns auf die Suche nach einer Alternative gemacht und haben das Portal www.erlebnisregion.ch eingeführt. Alle unsere Kunden haben die Möglichkeit, sich hier zu registrieren (als Käufer und/oder Verkäufer). Unsere Bank versendet als Geschenke ausschliesslich „Erlebnisregion-Gutscheine“, wovon alle Kunden profitieren können.

Die Erlebnisbank ist eine Genossenschaft. Jeder Kunde ab 18 Jahren hat die Möglichkeit Genossenschafter und somit Eigentümer unserer Bank zu werden. Der Verwaltungsrat sowie die Bankleitung ist den Genossenschaftern verpflichtet. In den Statuten ist die Mitgliedschaft und die damit verbundenen Rechte und Pflichten geregelt. Dazu gehören unter anderem das Stimm- und Wahlrecht. Dieses wurde von den Genossenschaftern an die Delegierten übergeben, welche jährlich anlässlich der Delegiertenversammlung über das vergangene Geschäftsjahr informiert werden. Das Geschäftsjahr muss von den Delegierten genehmigt und den Behörden Entlastung erteilt werden werden.

Auf unserer Webseite www.erlebnisbank.ch sind die diversen Kontaktmöglichkeiten zu unserer Bank aufgeführt. Unsere Mitarbeitenden sind angehalten positive sowie negative Rückmeldungen, sei es von Kunden oder anderen Stakeholdern, zu erfassen. Diese werden analysiert und der Bankleitung vorgelegt. Entsprechende Massnahmen werden dann beschlossen.

Unsere Kunden haben auch die Möglichkeit im Login-Bereich unserer Webseite Rückmeldungen direkt zu erfassen. Aber auch neue Ideen und Anregungen können hier direkt bei der Erlebnisbank platziert werden. Der Kundenzirkel ist ein weiteres wichtiges Gefäss für unsere Bank, um ein direktes Feedback von unseren Kunden zu erhalten. Halbjährlich laden wir 24 Kunden unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Wohnortes ein, um ihnen unsere neuen Ideen vorzustellen.

Alle 2 Jahre führt unsere Bank eine Kundenumfrage bei 1‘500 Kunden durch. Die Umfrage kann schriftlich oder elektronisch abgesendet werden. Die Fragen bleiben jeweils unverändert, um die Vergleichbarkeit zu den Vorjahren sicher zu stellen. Die Kunden erhalten zudem nach der Beratung eine Mail, um ihre Rückmeldung zur Beratung abzugeben. Dies Rückmeldung erfolgt anonym. In einem ersten Schritt wurde dies für die Kreditberatung umgesetzt.

Durch die Digitalisierung verändert sich die Bankenwelt. Nicht nur kleine Start-Ups erscheinen auf dem Finanzmarkt, sondern auch grosse Konzerne wie Google oder Facebook. Wir sind hier in der Verantwortung, unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Als Genossenschaft sind wir unseren Mitgliedern verpflichtet. Das bedeutet, wirtschaftlich zu arbeiten, um unsere Bank in eine sichere Zukunft zu führen. Für unsere Kunden moderne sowie digitale Angebote zu gestalten. Hier sind wir im regen Austausch mit Raiffeisen Schweiz und arbeiten in vielen Arbeitsgruppen mit, um die Bedürfnisse der Randregionen und unserer Kunden zu vertreten und unseren Beitrag zur Weiterentwicklung der Gruppe beizusteuern.

Durch den regen Austausch anlässlich des Umweltmanagement Zirkels sind wir bestrebt, die Sensibilisierung zum Thema Nachhaltigkeit in der Gruppe zu stärken. Best Practice-Beispiele werden hier besprochen, aber auch mögliche Massnahmen, wie möglichst viele Raiffeisenbanken auf einen nachhaltigen Weg gebracht werden können.

Innerhalb des Regionalverbandes findet ein regelmässiger Austausch in diversen Bereichen statt. Die Ausschreibung und Entwicklung im Lernendenbereich wird vom Regionalverband übernommen. Die Fachgremien treffen sich regelmässig. Informationen und Erfahrungen werden ausgetauscht und über zukünftige Massnahmen informiert. Wo es Sinn macht, und ein gemeinsames Interesse besteht, werden Aktionen gemeinsam durchgeführt, um einheitlich in der Region aufzutreten. Gemeinsame Marketingaktionen im Oberwallis werden durch das Fachgremium Marketing koordiniert. So gibt es regelmässig ein Finanzapero mit interessanten Referenten, einen gemeinsamen Herbstanlass oder in der Regionalzeitung erscheint ein gemeinsamer Bericht zu Finanzthemen.

Mit der Gründung der Avalua AG wurde allen Banken im Regionalverband die Möglichkeit geboten, sich an der AG zu beteiligen. Von 7 Banken haben 6 davon profitiert und so konnte die AVALUA AG erfolgreich im Oberwallis Fuss fassen. Durch die Avalua AG wurde der nächste Schritt zur ganzheitlichen Beratung (alles aus einer Hand) gemacht.

Als Genossenschaft zählt Solidarität zu unseren Grundwerten. Der Austausch innerhalb dem Raiffeisen-Verbund kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Darüber hinaus unterstützen wir im Rahmen unseres gesellschaftlichen Engagements finanziell verschiedene Organisationen und Unternehmen, stellen immer wieder auch Wissen zur Verfügung und nutzen unser Netzwerk, um einzelne Akteure zusammenzubringen. Die Hilfe an sich steht dabei im Vordergrund und nicht die Erwartung einer Gegenleistung.

Aufgrund unserer Grösse und der strategischen Ausrichtung haben wir schon früh diverse Kompetenzen aufgebaut. Vor allem im Bereich Compliance, Firmenkunden oder Marketing sind wir verhältnismässig stark aufgestellt. So gelangen immer wieder Anfragen anderer Raiffeisenbanken an uns. Das Vertrauen ist da und die erbrachten Dienstleistungen werden zu einem fairen Stundenansatz weiter verrechnet.

Die ökologischen Auswirkungen unserer Produkte und Dienstleistungen zu belegen, ist kaum möglich - anders als bei einem produzierten Produkt, dessen Fussabdruck sich auf Basis von verbrauchten Ressourcen berechnen lässt. Es gibt keine Alternativen zu unseren klassischen Finanzprodukten, die über Filialen vertrieben werden - ausser in Form von reinen Onlineprodukten. Wir sind bemüht unseren Online-Service stetig zu erweitern, interne Prozesse permanent in Hinblick auf ökologische Auswirkungen zu verbessern und ökologische Aspekte bei der Ausgestaltung unserer Produkte und Dienstleistungen zu berücksichtigen.

Verbesserungspotential

Die Anforderungen an uns werden immer grösser. Durch das Vertrauen in uns gelangen die Kunden auch mit Nicht-Bank-Anliegen an uns. Das Kundenbedürfnis soll über die Bankdienstleistungen hinaus bedient werden können. Dazu wurde das Projekt „z’mari“ gestartet. Hier werden banknahe Dienstleistungen aufgebaut, die unseren Kunden das leben erleichtern werden.

Neben den für uns weiterhin wichtigen Service- und Beratungsmöglichkeiten in unseren Filialen werden wir auch die digitalen Angebote weiter ausbauen. Der Omni-Channel-Ansatz ist dabei immer zentral. Der Kunde soll nicht in einem Kanal festsitzen, sondern soll immer nach Situation frei wählen können.

Lösungen für benachteiligte Kunden sollen weiter ausgebaut und optimiert werden. Hier als Beispiel auf der bestehenden Webseite mit ergänzenden Funktionen für Menschen mit einer Beeinträchtigung.

Ethikrichtlinien sollen erarbeitet und formuliert werden.

Ökologische Aspekte bei der Ausgestaltung unserer Produkte und Dienstleistungen sollen vermehrt berücksichtigt werden. Dabei geht es auch um die Schulung und Sensibilisierung unserer Mitarbeitenden. Die Beratungskompetenzen werden dazu weiter ausgebaut.

Wir wollen vermehrt das ökologische Verhalten unserer Kunden positiv beeinflussen. Mit entsprechenden Angeboten sollen Anreize geschaffen werden. Als Beispiel sind hier die neuen Eco-Vorteile zu erwähnen. Durch Informationen in Form von Mailings oder Info-Veranstaltungen sollen die Kunden besser aufgeklärt werden. Entsprechende Stellen sollen auf der Erlebnisbank geschaffen werden und die entsprechenden Ausbildungen in Angriff genommen werden.

Ausbau des Feedback-Formular auf die ganze Bank respektive auf alle Beratungen und Dienstleistungen.

Die eigenen Anlässe sollen nachhaltiger werden. Prüfung von Kompensation grösserer Anlässe.

Gesellschaftliches Umfeld

Aus dem Berichtszeitraum

Wir sind keine Verkäufer, wir sehen einen Sinn in unserer Tätigkeit und hören dem Kunden zu. Wir gehen auf seine Bedürfnisse ein. Für uns steht das wirtschaftliche und persönliche Wohl unserer Kunden und Mitglieder an oberster Stelle und leitet unsere Handlungen und Entwicklungen. Die einzelnen Angebote zahlen auf diverse Bedürfnisse ein, wobei sich im Bereich der Finanzdienstleistungen vor allem eine starke Konzentration bei den Bedürfnissen Schutz/Sicherheit und Freiheit/Autonomie zeigt.

Eine unserer zentralen Aufgaben ist es, Kunden Kredite zur Verfügung zu stellen und sie mit Liquidität zu versorgen. So kann es vorkommen, dass wir im Rahmen von vergebenen Krediten Objekte finanzieren, die über die Grundbedürfnisse hinausgehen und eine Art Luxus oder Status darstellen. Der Anteil von vergebenen Privatkrediten macht jedoch lediglich einen kleinen Teil der vergebenen Kredite aus.

Wir führen bei unserer Bank keine Kategorisierung der Kunden in Privatkunden, Individualkunden oder Private Banking durch. Jeder Kunde wird gleich behandelt unabhängig des Kontostandes. Die Bodenständigkeit und Authentizität sind uns sehr wichtig.

Die Kundennähe ist auf der einen Seite wichtig, um den Puls bei den Kunden zu spüren. Auf der anderen Seite bieten unsere Bankstellen einen zentralen Anlaufpunkt im Dorf und stärken so das Dorfleben. Die Anwesenheit von Geschäften flösst dem Dorf einen Hauch von Leben ein. Diese bietet auf der einen Seite Lebensqualität und bietet auch Sicherheit.

Im Berichtszeitraum haben wir damit begonnen, uns mit den UN-Entwicklungszielen (= Sustainable Development Goals, kurz SDGs) auseinanderzusetzen. Alle unsere Produkte leisten einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher oder ökologischer Probleme gemäss der SDGs und stellen einen Mehrfach- oder Einfachnutzen dar. Diese haben wir weiter oben näher beschrieben.

Wir bekennen uns klar zu unserer Region und wollen diese stärken. Wir wollen Organisationen und Menschen zusammenbringen. Mit den grosszügigen Kooperations- und Partnerschaftsbeiträgen unterstützen wir die ganze Region und stärken diese. Diese Beiträge fliessen in Form von Geldbeträgen, Verbrauchsmaterial sowie dem kostenlosen Ausleihen von Event-Material wie Hüpfburg, Zelt, Torbogen aber auch Kassen oder Geldsäcke.

Mit der neuen Plattform Erlebnisregion.ch stärken wir unsere Region. Die Bevölkerung soll animiert werden lokal einzukaufen. Mit der Erlebnisregion haben wir einen Gutschein kreiert, welcher so vielfältig ist wie kaum ein anderer Gutschein. Und dabei bleibt die Wertschöpfung in unserer Region. Für die Gutscheine oder die Plattform werden keine Gebühren verrechnet. Teilnehmen kann grundsätzlich jeder.

Mit unseren Veranstaltungen tragen wir unseren Teil zur Gesellschaft bei. Dies sind keine Veranstaltungen für ein paar wenige, sondern Anlässe die Menschen mobilisieren. Dabei treten wir selbst als Organisator auf oder ermöglichen durch unser Sponsoring den kostenlosen oder vergünstigen Zugang für jedermann.

Jedes Jahr stellen wir unsere Lernenden aus dem 2. Lehrjahr frei, um ein Lernendenprojekt auf die Beine zu stellen. Von der Idee bis zur Ausführung sind die Lernenden verantwortlich. Dabei wurden in den letzten Jahren diverse Projekte für das Gemeinwohl umgesetzt. In Törbel entstand ein neuer Grillplatz, an Jassnachmittagen im Seniorenheim wurde den Bewohnern ein abwechslungsreicher Nachmittag geboten und in Staldenried entstand zusammen mit den Schülern ein neuer Spielplatz. Unterstütz wurden wir dabei auch durch unsere Region und die Lokalhelden-Plattform.

Durch die Förderung der Projekte und Vereine im Rahmen unserer freiwilligen Aktivitäten leisten wir einen Beitrag, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Wir wollen die Lebensgrundlage für unsere Zukunft und die späteren Generationen durch bewusstes und reflektiertes Verhalten sichern. Es ist uns ein zentrales Anliegen, hierbei eine möglichst breite Masse der Gesellschaft zu erreichen und auf verschiedenen Ebenen zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Durch die Auswahl der Projekte und Veranstaltungen auf Basis ihres Nutzenstiftens stellen wir sicher, dass dieser Nutzen langfristig einen Mehrwert bringt und nicht nur auf kurzfristige Vorteile ausgerichtet ist.

Diverse Investitionen in die Elektromobilität für die Öffentlichkeit und die Mitarbeitenden wurden umgesetzt. So fahren im autofreien Zermatt und Saas-Fee Carvelos der Erlebnisbank umher. Wir fördern damit die Mobilität der Bevölkerung.

Die Verteilung der Steuern erfolgt auf alle Gemeinden im Geschäftskreis. Zusammen mit der kantonalen Steuerverwaltung und mit den Gemeinden wurde ein Verteilschlüssel definiert, damit alle Gemeinden mit einer Bankstelle von den Steuern profitieren können.

Die Entgegennahme von Geschenken ist in der Personalweisung geregelt. Somit wird sichergestellt, dass die Kundengeschenke jeweils Verhältnismässig sind.

Das Team CSR ist bei der Erlebnisbank für die Analyse der ökologischen Auswirkungen verantwortlich. Neben diversen internen Sensibilisierungsmassnahmen zur Nachhaltigkeit ist das Team auch verantwortlich für die Reduktion der erhobenen Werte beim CO2-Fussabdruck welcher für 4 Jahre erstellt wurde. Die grössten Treiber konnten dadurch evaluiert werden. Die Massnahmen wurden zusammen mit Swiss Climate erarbeitet. Die Umsetzungen erfolgten intern.

Emissionen
(t CO2)
2015201620172018
Pendelfahrten47707075
Heizung65656666
Geschäftsreisen121088
Papier, Druck, Versand8754
Transporte2222
Abfall1842
Wasser1111
Stromverbrauch1229120.04
TOTAL148192169158
VZÄ64646673
Emissionen pro VZÄ2.33.02.62.2

Mit dem ProFutura-Kit von Raiffeisen Schweiz erhalten wir ein weiteres Tool mit diversen Optimierungsmassnahmen um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Diese Massnahmen müssen regelmässig neu bestätigt werden. Da wir aktiv beim Umweltmanagement Zirkel von Raiffeisen Schweiz mitmachen, machen wir bei diesem Programm mit und wollen so andere Raiffeisenbanken motivieren.

Wir publizieren relevante Informationen transparent auf verschiedenen Kanälen in Online- und Printformaten sowie auf unserer Homepage und in unseren Geschäftsbericht. Dazu zählen u. a. aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen in der Bank, ökologische Auswirkungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen, Alltagstipps und geförderte Projekte.

Das Partnerschaftskonzept wurde überarbeitet. Die Stakeholder wurden angepasst und neue Termine für den Austausch definiert. Jedem Stakeholder wurde eine Verantwortliche Person sowie ein Stellvertreter zugeordnet um den regelmässigen Austausch sicherzustellen.

Verbesserungspotential

Die Regionalität der Erlebnisbank soll noch besser gestärkt werden. Dazu wurde das Projekt "Herz der Region" ins Leben gerufen. 

Mit Sinnhaftigkeit eine Entkopplung von Fehlentwicklungen in der Wirtschaft erreichen.

Sensibilisierung der Mitarbeitenden zu ökologischen Themen weiter vorantreiben und vermehrte Verankerung in der Beratung herbeirufen.

Ziele definieren für die Absenkung des CO2-Fussabdrucks und teilweise Kompensierung des CO2-Ausstosses prüfen.

Ausblick

Die ersten Massnahmen aus der Gemeinwohlbilanz werden kurz zusammengefasst:

Kurzfristige Ziele

Zu unseren kurzfristigen Zielen gehört die Ausarbeitung von Einkaufsbedingungen mit definierten Ausschlusskriterien. Dabei sollen unsere Einkäufer und auch die Verkäufer sensibilisiert werden. Die aktuell eingekaufte Ware soll überprüft und wo nötig nach Alternativen gesucht werden.

Die stetige Erhöhung der Eigenmittel ist ein strategisches Ziel bei der Erlebnisbank, welches laufend verfolgt wird.

Die Prozessoptimierung und laufende Digitalisierung begleiten uns stetig. Dabei werden auch die Bedürfnisse der Kunden überprüft und wo nötig neue Wege und Kanäle erschlossen. Ein Kundenbedürfnis soll über die reinen Bankdienstleistungen hinaus bedient werden können. Bei den Kunden haben wir den grössten Hebel. Weiterführung und Ausbau der energetischen Beratung zum Thema Liegenschaften. Sensibilisierung der Mitarbeitenden weiter vorantreiben und vermehrte Verankerung in der Beratung etablieren.

Die Biodiversität bei den Bankstellen soll verbessert werden. Der Effekt soll weiter an die Kunden gegeben werden - mit praktischen Beispielen für eine einfache Umsetzung. Ökologische Aspekte bei der Ausgestaltung unserer Produkte und Dienstleistungen sollen vermehrt berücksichtigt werden.

Die eigenen Anlässe sollen nachhaltiger werden. Prüfung Kompensation grösserer Anlässe.

Verbesserte Kommunikation in der Öffentlichkeit mit Hilfe von Medienberichten oder Ähnlichem.

Überarbeitung des Kulturkonzeptes. Dabei werden diverse Themen wie Führung, Vorbildfunktion, diverse Blickwinkel etc. aufgenommen. Job-Rotation fördern, um das gegenseitige Verständnis zu stärken und eine ganzheitliche Sicht zu erhalten. Öffnung für die Bedürfnisse der anderen Teams.

Ein angepasstes Arbeitszeitmodell soll verabschiedet werden. Die Ausarbeitung erfolgt in einer Gruppe zusammen mit dem HRM und weiteren Mitarbeitenden von diversen Teams.

Ausbau des Feedback-Formulars auf die ganze Bank resp. auf alle Beratungen und Dienstleistungen.

Auditierung Gemeinwohlbilanz und dessen Veröffentlichung.


Langfristige Ziele

Langfristig soll die Lieferkette auf evtentuelle Risiken überprüft werden. Entsprechende Labels sollen mit einbezogen werden, um Klarheit zu schaffen.

Neuinvestitionen führen zu einer deutlichen Verbesserung der sozial-ökologischen Auswirkungen. Die Umsetzung des Projektes «physische Erlebnisbank» für die Bankstellen von Grächen und Saas-Grund soll noch umgesetzt werden.

Implementierung des überarbeitenten Kulturkonzeptes. Mitentscheidung durch die Mitarbeitenden vermehrt fördern. Jeder steht hinter den getroffenen Entscheidungen.

Ethik-Richtlinien sollen erarbeitet und formuliert werden. Lösungen für benachteiligte Kunden sollen weiter ausgebaut und optimiert werden.

Kooperationen verbessern und gemeinsame Ressourcen noch besser nutzen. Dazu muss teils noch das Vertrauen gestärkt werden.

In Zukunft wollen wir weiter daran arbeiten, Befragungen von Kunden auf regelmässiger Basis durchzuführen und Kunden stärker auch direkt in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteinzubeziehen.

Regionalität der Erlebnisbank weiter verstärken. Entkopplung von der Fehlentwicklung in der Wirtschaft. Dabei die Wirkungen unserer Beiträge zum Gemeinwohl besser aufzeigen.

Aktualisierung der CO2-Bilanz für unsere Bank. Ziele definieren für die Absenkung des CO2-Fussabdrucks. Teilweise Kompensierung des CO2-Ausstosses.


Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz

CAS Sustainable Management an der Hochschule Luzern

Die GWÖ-Bilanz wurde im Rahmen der Abschlussarbeit für das CAS Sustainable Management an der Hochschule Luzern durch eine von Dr. Ralf Nacke moderierte Workshopreihe in einer Peer-Gruppe zusammen mit dem Theaterkolleg erstellt. Für das CAS Sustainable Managment waren Simone Keller, Thomas Kaufmann und Ivan Bregy beteiligt.

Die Hauptverantwortung für die Berichterstellung hat Ivan Bregy (Gemeinwohl) getragen. Die Berichtsfragen wurden vorgängig durch die Absolventen des CAS Sustainable Management durchgegangen und niedergeschrieben. Die Ergebnisse wurden an 7 Workshops innerhalb der Peer-Gruppe per Zoom besprochen und ergänzt. Der Dialog und der Austausch in den Workshops wirkten sich durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Anregungen sehr positiv auf den Bericht aus.

Punktuell bestand zudem ein Austausch mit Daniela Steffen (HRM) und Damian Schnidrig (Finanzen), welche Daten zu den verpflichtenden Indikatoren bei Personal- bzw. Buchhaltungsthemen lieferten. Für die Berichterstellung wurden ca. 80 Stunden aufgewendet. Dr. Ralf Nacke hat als begleitender Unternehmensberater sowie zertifizierter Gemeinwohl-Berater den Bericht durchgesehen und Ergänzungen sowie Korrekturen angeregt.

EU-Konformität

Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen (Eu COM 2013/207)

Es gibt in der Schweiz bislang keinen verbindlichen Standard für Non-Financial Reporting. Nach dem Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative muss nur die Raiffeisengruppe Schweiz einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen - nicht aber jede einzelne Genossenschaft.

Der Gemeinwohl-Bericht kann zur nichtfinanziellen Berichterstattung gemäss EU-Richtlinie verwendet werden. Es ist Verantwortung des Unternehmens sicherzustellen, dass der Gemeinwohlbericht in der entsprechenden Tiefe und mit allen nationalen Erfordernissen der Umsetzung der Richtlinie erstellt wird.

In Österreich gilt das „Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG)“, in Deutschland das „CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG)“.

online
Erlebnisbank

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit und um Inhalte sowie Anzeigen zu personalisieren. Mit dem Browsing dieser Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Zur Festlegung Ihrer eigenen Präferenzen und für weitere Informationen wählen Sie bitte die Einstellungen

Mit Hilfe von Cookies stellen wir die bestmögliche Benutzererfahrung für Sie sicher. Sie können entscheiden, welche Cookies wir setzen werden.
Folgende Optionen stehen zur Verfügung: